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Kapitel 2
Mit einem deutlich hörbaren Knacken klappt des Königs Kiefer zu. Er denkt, jetzt ist es aber genug und versucht darauf etwas zu erwidern, doch… sie hebt die flauschige Bettdecke ein
wenig hoch und entblößt darunter im schummrigen Licht ihre nackten Reize vollends. Zarter Vanille-Karda-mom-Duft weht ihm entgegen. Sie spitzt ihre an-gefeuchteten vollen Lippen zum
Kuss bereit. Wo-raufhin der König erneut bezirzt ihrer Verfüh-rungskunst erliegt. Er kuschelt sich an sie, Haut an Haut kribbelnd, streichelt zärtlich liebkosend und entrückt ihre
handvoll herrlichen Brüste mit der Rechten, behutsam und sinnlich. Gleitend durchfährt er entflammt ihre bronzefarbig dichten Haare, während die Linke mit ihren makellosen Fingern
ihren schlanken Rücken sachte umgreift. Sie küssen sich leidenschaftlich. Sodann lässt sie ihn lustvoll in ihre Arme einsinken.
Ludwig XIV. wird als Kunstmäzen heute am 9. April 1667 im Salon de Paris eine von ihm initi-ierte Ausstellung mit Werken zeitgenössischer Künstler eröffnen.116
Er weiß nicht: Der Salon de Paris ist der erste Ort gewesen, an welchem zum ersten Mal nicht religiöse und nicht höfische Kunst ausgestellt sein wird.117 Weiter ist die
Schau bedeutend, weil sie öffentlich ist, zu der die ganze Hofgesellschaft Zutritt hat. Sie findet im Rahmen der Feierlichkeiten zur Erinnerung an die Akade-miegründung,
im Jahre 1648, statt. Gemälde und Skulpturen würden fünfzehn Tage lang ausge-stellt. Hofkünstler neben Zunftkünstlern nehmen teil.118 „Alles dreht sich um diesen Salon:
die Be-friedigung von Stolz, Ansehen, Ruhm, Reichtum und die Garantie von Brot und Butter...“119 Bereits zu Zeiten des Thales120 wurde die Schmerz-grenze beim Zuviel an
Reichtum viel schwächer empfunden als die bei Armut. Der soziale Stel-lenwert talentierter Künstler bleibt traditions-gebunden hochgeschätzt.
Der edle Zweck sei, Bilder begabter Maler zu präsentieren, um an ihnen den Schönheitssinn zu schulen121. Meisterwerke der
königlichen Samm-lungen würden analytisch auf Duktus,
Komposi-tion und Farbgebung hin betrachtet. Vor 355 Jahren findet diese erste Kunstausstellung der Welt statt. Aus der Schau und dem Geist des Absolutismus geht die Kunstkritik hervor
und wird bis zum Ende des 19. Jh.s altbewährt gepflegt. Ihre Realität abbildenden Werke richten sich strikt an das wohlhabende Bürgertum und die Aristo-kratie. Ihre Motive sind mit
Ausnahmen auf deren ästhetisches Empfinden angewiesen. Die Idee vom Genie eines Künstlers, der eine höhere Wirklichkeit schafft, setzt sich durch.
Einstweilen musste Mr Sajber auf seinem Pla-neten ausharren. Ein kleines schwarzes Loch durchquerte die Strecke zwischen seiner Galaxie Andromeda und unserer Milchstraße.
Es hätte sonst die Quantenfrequenz und geistig-infor-mative Teleportationsfähigkeit gestört.
****** Neben der philosophischen Erkenntnis des
Rationalismus findet sich in der Epoche der Aufklärung, ca. 1650-1800, als Beginn der mo-dernen Zeit – Epoche der Vernunft – der Empi-rismus.
Zweckmäßigkeits- gegenüber Erfah-rungsdenken oder Urteilskraft kontra Sinnes-wahrnehmung wirken auf die Denkart über die Gelehrten hinaus,
noch heute entscheidend mit. Der Rationalismus beruht in der Einsicht auf Verstand und Vernunft. Seine Quelle der Er-kenntnis liegt im abstrakten Denken.
Aus Ge-ringschätzung gegenüber den Wahrnehmungs-sinnen entsteht der Empirismus. Dieser be-trachtet nur die Sinneserfahrung und die unmit-telbare Anschauung als Quelle aller Erkenntnis.
„Moment“, sagt eine Genossin, der ich meine These der drei Komponenten erläutere.
Bewegender Moment (3.1)
Nachdem es dem Piraten Klaus Störtebeker122 nachts gelingt, die rettende Küste bei Hamburg auf einer Planke
zu erreichen, holt er aus einem Versteck am Ufer seinen kleinen Koffer
mit den Goldmünzen und flieht über Lübeck Richtung Greifswald. Er weiß, dass er angeblich mit sei-nen Piratenfreunden gefangen und geköpft wur-de. Doch sicher ist sicher, er darf nirgends
erk-annt werden und so ist sein Ziel Kloster Eldena bei Greifswald. Dort hofft er, unter falschem Namen Schutz zu finden. Er wird tatsächlich von den Klosterbrüdern als Kandidat aufgenommen
und bekommt einen eigenen Schlafraum. In einer Mauerecke entfernt er einige Steine und verbirgt im entstandenen Hohlraum seinen Behälter mit den Edelmünzen. So glaubt er sich seines Schatzes
sicher. Jedoch ist seine Gesundheit nicht mehr die beste und eines nachts ereilt ihn ein tödlicher Herzinfarkt. Laut Mr Sajber gab es diesen Seeräuber tatsächlich.
Er starb 1411 im Kloster Eldena, wo er Zuflucht und seine letzte Ruhestätte fand. Über die Folgen dieses Ereignisses später.